GE_sac_680Giftige Erde

Nach einer romantischen Nacht in der Kajüte ihres Segelbootes wollen Bauleiter Karl Eilers und die Kommissarin Susi Wildtfang die nahegelegene Baustelle inspizieren. Entsetzt müssen sie feststellen, dass großflächig Gift auf dem Gelände verteilt wurde. Alle Pflanzen sind abgestorben, vier Menschen liegen ohnmächtig und schwer verletzt im Baucontainer. Einer davon stirbt. Susi und ihr Chef Hauptkommissar Brunner ermitteln zunächst im Umfeld einer Sekte. Diese wollen den Bau stoppen, weil er die Natur zerstört.
Der Fall bekommt eine Wende, als ein Hamburger Baulöwe tot in einem Auricher Hotelzimmer aufgefunden wird. Ursache ist ein heimtückisches Gift, das einen Herzinfarkt vortäuscht. Seine Geliebte, mit der er die Nacht verbrachte, gerät in Verdacht. Wer sonst hatte Gelegenheit, das Gift zu verabreichen? Bereits zwei Morde ohne erkennbares Motiv – Brunner ist verzweifelt.
Hinni Boomgarden, der Besitzer der Baustelle, erhält eine Mail, in der weitere Morde angekündigt werden. Gelingt es, die Täter rechtzeitig zu stoppen?
Dieser neue Ostfrieslandkrimi von Harald H. Risius bezieht seine Spannung nicht nur aus der realistischen Handlung, die immer wieder unerwartete Wendungen nimmt, sondern auch aus der authentischen Beschreibung Ostfrieslands mit seinen herrlichen Landschaften und oft eigenwilligen Bewohnern.

Leseprobe

… Eine knappe Woche später ist es dann so weit: Ewald Schult kommt aus Hamburg, um die Baustelle in Augenschein zu nehmen. Die Bagger schieben das kontaminierte Erdreich ab, laden sie in die bereitstehenden LKWs und verteilen neue Erde, Kies und Sand. Viele Lastwagen sind nötig, um den Boden wegzubringen und fast ebenso viele, um ihn zu ersetzen.
Diese Aktionen werden nicht nur von den Gästen des nahen Campingplatzes bemerkt, die neugierig gekommen sind, um zuzusehen. Auch die Freunde Gottes wurden spontan auf den Plan gerufen. Sie demonstrieren lautstark und halten die bekannten Banner in die Luft. Schade nur, dass sich kaum einer dafür interessiert.
Freunde Gottes, das klingt nun wirklich etwas sehr weit hergeholt für die meisten Menschen und den normalen Bürger. Zumindest ist das offensichtlich auch die Meinung der Presse, denn bisher hat sich kein Reporter blicken lassen. Das Thema mit Hotel am Großen Meer ist für sie vorerst erledigt, jedenfalls so lange, bis es wieder richtige Schlagzeilen gibt. Also wenn der Täter gefasst würde oder andere Sensationen zu berichten wären.
Harm Burmeester ist selbstverständlich auch bei der Demonstration dabei, frecher und lauter denn je. Karl will ihn zur Rede stellen, blitzt aber erfolglos ab. „Mir wurde nichts nachgewiesen und protestieren wird ja wohl erlaubt sein“, beharrt er. „Gott hat euch doch gezeigt, dass er kein Hotel will und nun macht ihr einfach weiter und missachtet seinen Willen aufs Neue. Diese Erde hier ist und bleibt unrein, auch wenn ihr sie jetzt abfahrt und auswechselt.“
Damit will er Karl stehenlassen, um mit seinen Freunden die LKWs an der Weiterfahrt zu hindern.
„Schon mal was von Hausfriedensbruch und ungenehmigter Demonstration gehört?“, versucht Karl ihm nachzurufen. Aber Harm winkt ab. „Interessiert mich nicht, das sind weltliche Gesetze.“
Dann lacht er laut über den Platz: „Kannst ja wieder die Polizei holen! Aber bis die hier sind … Die kleine Ordnungsstrafe bezahlen ich und meine Freunde allemal.“
„Sind das die sogenannten Freunde Gottes?“, fragt Ewald Schult interessiert in Renates Richtung. „Ich dachte immer, Gott sei friedfertig: Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. So habe ich das aus dem Weihnachtsgottesdienst in Erinnerung.“
Er ist gerade aus Hamburg angekommen. Renate hatte ihn gebeten, direkt zur Baustelle zu kommen, um dort den Neubeginn der Bauarbeiten zu feiern. Aber sie hatte nicht mit Harm Burmeester gerechnet. „Tut mir leid“, entschuldigt sie sich. „In dem Fall trinken wir unseren Begüßungssekt lieber bei uns zu Hause.“
„Kein Problem, Hauptsache es geht mit dem Bau weiter“, findet Ewald.
Dann stellte er seine Begleiterin vor: „Das ist Sabine von Hoff, meine persönliche Assistentin, aber ich glaube, ihr habt euch ja schon in Hamburg kennengelernt. Erika konnte leider nicht mitkommen“, erklärt er, als ob er sich entschuldigen müsste. „Da findet irgend so ein wichtiges Event statt, Einweihung einer neuen Unterkunft für Asylsuchende, die wir gesponsert haben. Es tut ihr leid, aber diese Verpflichtungen nimmt sie sehr ernst.“
Renate und Hinni geben Sabine die Hand, wobei Hinni sie gleich auf ihre seglerischen Fähigkeiten hin einschätzt. Ist sie ein schutzbedürftiges Bordmäuschen oder eher ein vollwertiges Crewmitglied? Für die nächsten Tage haben sie sich für einen Törn nach Helgoland verabredet und das Wetter soll etwas rauer werden, laut Wetterbericht ist ein Tief im Anmarsch.

Ein Ostfrieslandkrimi

  • Format: Kindle Edition und Taschenbuch
  • Dateigröße: 1288 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 304 Seiten
  • Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
  • Verlag: RichterVerlag (28. November 2015)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B018PLQ2JS

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