Wattwürmer und was es damit auf sich hat

Im neuen Ostfrieslandkrimi „Mord mit Risiken“ von Harald H. Risius macht Renate eine Wattwanderung – nicht ohne Gefahr und action.

… Gedankenverloren kratzt sie mit ihrer Stiefelspitze im Schlick herum und legt einige Exemplare des Wattwurms frei, von denen Arnold gerade erzählt. Die graben sich hier mit Vorliebe im Boden ein, fressen und filtern den Schlamm, um ihn dann am Eingang ihrer Höhle als spaghettiförmige Sandhaufen wieder auszuscheiden. Sie schaut sich das fasziniert und mit großem Interesse an …

Ja und was ist nun mit diesem sagenumwobenen Wurm?

Es ist ein rotbrauner Wurm, der 20 bis 40 cm lang wird und im Wattenmeer lebt. Er gräbt ca. 30 cm tiefe Tunnels in den Sand. Dabei frisst er ständig den Sand und filters die organischen Stoffe heraus. Er trägt damit zur Destabilisierung und Umwälzung des Wattbodens bei. Erstaunlich ist, dass die Würmer im Laufe eines Jahres den gesamten Wattboden der Nordsee auf 20 cm Tiefe fressen, verdauen und wieder ausscheiden. Bis zu 25 kg Sand kann ein Wattwurm im Jahr fressen, davon verdaut er 1-10% der organischen Reste, die sich im Wattboden befinden.

Senkrecht, sozusagen auf direktem Wege frisst er sich durch den Sand. Dadurch entsteht ein Gang – wie in einem Bergwerk, da er aber die Gänge nicht abstützen kann – so wie es im Bergbau gemacht wird, sackt ständig Oberflächensand zum  Wurm hinunter. Etwa alle 45 Minuten kriecht er rückwärts durch das Röhren Ende zur Bodenoberfläche und gibt blitzschnell 3 – 5 Zentimeter Kotschnur ab. Auf Angriffe auf das Schwanzende reagiert er, indem er das letzte Ende abreißen lässt und in der Tiefe seiner Röhre verschwindet.

 

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